Von Bensch Sager
Der Griff zum Smartphone verspricht über Apps wie Tinder unzählige Kandidaten für eine Beziehung. Das Phänomen ist in der Psychologie unter dem Begriff «Paradox of Choice» bekannt: Auch wenn wir mehr Möglichkeiten als positiv empfinden, führt zu viel Auswahl nicht selten zu Entscheidungsunfähigkeit und Unzufriedenheit. Entscheiden ist schwer.
Im Zusammenhang mit Entscheidungen fasziniert mich eine 600-jährige Idee von Ignatius von Loyola. Der Gründer des Jesuiten-Ordens empfiehlt einen dreistufigen Entscheidungsprozess.
Erstens mit Gott reden. Gott soll man alle Entscheidungsoptionen, Träume und Wünsche angeben und dann still auf seine Stimme hören.
Zweitens Intuitionsintegration. Wichtig beim Entscheiden ist, dass man auf die Intuition, also auf den Bauch, hört.
Und drittens rationalisieren. Unsere Intuition kann trügerisch sein und verschiedene Bedeutungen haben. Zum Glück haben wir auch einen wachen Verstand, der uns unterstützt. Gute Entscheidungen müssen auch gedanklich reifen können.
In diesem Zusammenhang empfiehlt Ignatius die Reflexionsfrage: Kann ich durch diese Entscheidung mehr von Glauben, Hoffnung und Liebe in die Welt bringen? Probier diese drei Stufen aus – es lohnt sich.