Besinnliche Advents- und Weihnachtszeit? Meistens ist es wohl eher das Gegenteil. «Man redet immer von der stillsten Zeit des Jahres. Dabei ist es die lauteste und stressigste Zeit. Ich finde das so schade, dass wir hier so weit weg von der Realität sind», sagt die psychosoziale Beraterin Karin Rappo.
Sie und ihre Familie versuchen, die Adventszeit ruhig und still zu gestalten. Sie überlegen sich, welche Termine wirklich nötig sind und welche sie sein lassen können, weil letztere die Familie vom Fest der Geburt von Jesus ablenken anstatt dahinführen.
«Ich habe als Kind gar nicht so schlechte Erinnerungen an Weihnachten. Es war vieles gut daran.» Doch seit Rappo erwachsen ist, feiert sie mit ihrer Herkunftsfamilie nicht mehr Weihnachten. Sie wohnt nun weit weg von ihren Eltern, die sie nun eher im Sommer besucht. Hingegen feiert sie mit ihren Schwiegereltern und den Geschwistern ihres Mannes, was bereits genug Programm für sie ist.
«An Weihnachten feiern wir den Geburtstag von Jesus. Wir schmücken gemeinsam den Baum. Wir legen gemeinsam ein Geschenk darunter. Für uns war es von Anfang an wichtig, dass wir ihnen nicht irgendwelche Sachen erzählen vom Christkind, das irgendwo vorbeifliegt. Das hat schon viel Druck weggenommen und viel von diesem Geheimnisvollen.»