Von Verena Birchler
Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass das Reisen nicht mehr selbstverständlich ist. Umso schöner war es, in alten Reiseerinnerungen zu schwelgen. Wie war das noch damals in Norwegen, als die Nordlichter am Horizont tanzten. Oder als wir in Cornwall am Meer nachts den Sternenhimmel bewunderten. Und da waren noch die spannenden Erzählungen der Reiseleiterin in Zypern.
Erinnerungen sind manchmal schnell weg. Deshalb hilft es, ein Reisetagebuch zu schreiben. Dieses macht das Reisen bewusster, tiefer. Nur wie soll ich das gestalten? Vielleicht helfen die folgenden Tipps etwas, die kommenden Reisen möglichst lange lebendig zu erhalten. Gleichzeitig nimmt man sich auch mehr Zeit für sich selbst und reflektiert diese wertvolle Zeit.
Tipp 1 – das schöne Buch
Wählen Sie ein richtig schönes Buch, in das Sie gerne schreiben. Schon das Cover sollte Sie «gluschtig» machen. Natürlich können Sie dazu auch eine App verwenden. Aber ganz ehrlich, in ein Reistagebuch aus Papier können Sie einfach mehr Gefühl packen. Dabei helfen auch Farbstifte, sie machen die Erinnerungen bunter. Wählen Sie für jede Reise ein eigenes Buch, auch für verlängerte Wochenenden. Mit der Zeit schaffen Sie sich Ihre eigene Reise-Bibliothek.
Tipp 2 – schreiben
Schreiben Sie jeden Tag. Anekdoten, Infos, Fakten, Gefühle, Begegnungen, Stichworte, bei denen Sie auch nach Monaten noch wissen, was gemeint war. Vielleicht mögen Sie einen Sticker oder eine Postkarte dazu einkleben (Kleber ins Reisegepäck packen) oder Sie zeichnen eine Landschaft. Packen Sie jeden Tag in einen Satz zusammen.
Tipp 3 – sammeln
Für eher Schreibmufflige gibt es die Sammelvariante des Reisetagebuchs. Kleben Sie Ihre Eintrittstickets, Speisekarten, Visitenkarten, Etiketten von der Flasche Ihres Lieblingsgetränkes oder die Quittung von Restaurants ein und schreiben Sie ein paar Stichworte dazu. Ich habe heute noch die Karte zu meiner Kabine auf einer Englandkreuzfahrt – ich hatte die Kabine 007! Als ich diese erstmals betrat, war ich nicht geschüttelt, aber gerührt.
Tipp 4 – persönlich sein
Ihr Reisetagebuch ist nur für Sie, Ihr ganz persönlicher Schatz. Vielleicht haben Sie an einem Tag etwas erlebt, das Ihr Leben prägen kann. Das kann eine Begegnung sein, eine Erkenntnis, eine Erinnerung, ein unvergessliches Erlebnis oder eine neue Herausforderung. Etwas von dem Sie wissen, dass Sie dies nur ein Mal im Leben erfahren.
Tipp 5 – das Reisetagebuch ist immer dabei
Wenn Sie Wartezeiten haben, greifen Sie nicht zum Handy, sondern zu Buch und Stift. Das bringt Ihnen mehr, als bei jeder freien Minute in den sozialen Medien ein Foto zu posten. Das vergessen Sie wieder. Ihr Eintrag in Ihr Reisetagebuch bleibt Ihnen aber noch jahrelang erhalten. Und sollten wieder mal Zeiten kommen, in denen das Reisen schwierig wird, verreisen Sie einfach in Ihre Erinnerungen.