In Europa haben wir Meinungs- und Glaubensfreiheit. Wir können glauben, was wir wollen, und wir dürfen auch darüber reden und uns frei treffen. Menschen dürfen wegen ihren Überzeugungen nicht verfolgt, verhaften oder sogar umgebracht werden.
Michael Mutzner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Verein «Christian Public Affairs». Er erklärt, dass wir auf den Rechtsstaat und unsere Freiheiten stolz sein können. «Aber was man nachher damit macht, ist nicht immer alles positiv. Wir haben in Europa auch unsere Schwierigkeiten.»
Und weiter: «Gott gibt einem Menschen eine grosse Freiheit und Verantwortung. Der Staat muss den Rahmen für die Freiheit schaffen. In diesem Rahmen ist es der Auftrag der Kirchen, das Evangelium zu verkünden.»
Sacha Ernst ist Leiter des Hilfswerks «AVC Schweiz». Auch er ist dankbar für das Schweizer Rechtssystem. Er spricht jedoch von einer wachsenden Diskriminierung. «Ich sehe die Verfolgung bei uns vieler eher da, wenn man konsequent christliche Vorstellungen oder Ideologien verfolgen, durchsetzen und dem treu sein will. Es kann immer wieder Stress oder Diskriminierung nach sich ziehen.» Sein Hilfswerk weist auf solche Umstände hin, damit sie bereits im Keim erstickt werden können.
Verfolgung wegen des Glaubens gibt es jedoch auch in Europa. Zum Beispiel bei Flüchtlingen aus einem islamischen Land, die in Europa einen anderen Glauben angenommen haben. Laut Sacha Ernst werden sie auch hier verfolgt und misshandelt mit dem Ziel, zu ihrem ursprünglichen Glauben zurückzukehren.