Am diesjährigen Sechseläuten – dem bekannten Frühlingsfest der Zürcher Zünfte – hatte die Kirche für ein paar Minuten einen prominenten Platz. Der Böögg (Hauptdarsteller des Fests) trug nämlich einen Zwinglihut – in Erinnerung an den Reformator Ulrich Zwingli, der vor 500 Jahren in Zürich die Reformation einläutete. Bereits in den ersten Monaten des Jahres lockte zudem der Zwinglifilm über 200 000 Besucher in die Kinos. Trotzdem titelte der Tages-Anzeiger im Januar: «Zwinglis Zürich ist zur Stadt der Gottlosen geworden». Dies mit Verweis auf die neusten Austrittszahlen von Kirchenmitgliedern aus den Landeskirchen.
Der Präsident des «Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes» (SEK) Gottfried Locher und seine Entourage sind wirklich nicht zu beneiden. Trotzdem glaubt er an einen Aufbruch in der Kirche. Die neue Verfassung, die von der Synode kürzlich angenommen wurde, soll das Engagement der Kirche zurück zur Wurzel führen – zum Evangelium von Jesus Christus selber.
Im traditionellen Ostergespräch fühlen wir den Puls in der reformierten Kirche und sprechen mit Gottfried Locher über die Herausforderungen für die Kirche von morgen.