Das Forschungsprojekt «Ein Paar – zwei Religionen» untersucht interreligiöse und interkulturelle Partnerschaften. «Wir wollten herausfinden, wie sie mit ihrer Situation zurechtkommen. Wie können Paarberatungsstellen unterstützend wirken, damit diese Ehen und Paarbeziehungen einen guten Weg gehen?», erklärt Stefan Huber, Professor für Empirische Religionsforschung und Theorie der interreligiösen Kommunikation an der Theologischen Fakultät der Universität Bern.
Über 300 Personen haben an der Studie teilgenommen, viele davon muslimisch-christliche Paare, aber auch Paare, wo das Christentum mit einer anderen Religion verknüpft ist. Die teilnehmenden Paare erhielten eine Rückmeldung zu ihrer Beziehung und ihrer Religiosität. «Die personale Religiosität ist eine Ressource. Je stärker die Gottesbeziehung auf der persönlichen Ebene ausgeprägt ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese interreligiösen Paare gut miteinander funktionieren», so Huber.
«Interreligiöse Paare haben nicht mehr Konflikte als andere. In gewisser Weise sind sie ganz normale Paare. Es ist der Inhalt der Konflikte, der sich unterscheidet.» Interreligiöse Paare haben vor allem Konflikte in Bezug auf die Kommunikation, denn oftmals stammen sie aus verschiedenen Kulturen. «Sie sind stärker gezwungen, miteinander zu reden. Dieses Reden ist im ersten Moment schwierig, weil sich da eben Unterschiede sich zeigen. Wenn dieses Reden zu einer Verständigung führt, führt es zu einer tieferen Beziehung», erklärt Huber.