Am 31. Dezember 2022 starb der emeritierte Papst Benedikt XVI. Antonio Hautle wurde als junger Mann von Joseph Ratzinger zum Priester geweiht. Er sieht Ratzinger als einen brillanten Theologen, der sich als Chef der Glaubenskongregation als ein konservativer Bewahrer des Glaubens zeigte.
Fünf Jahre nach seiner Weihe beendete Hautle seine Tätigkeit als Priester, und zwar wegen dem Zölibat. Er schrieb Ratzinger einen Brief, dessen Antwort darauf zeigte ihn von einer anderen Seite, nämlich als «Mensch und Seelsorger», wie Hautle erzählt. Auf die Geburtskarten seiner vier Kinder erhielt er von Ratzinger jeweils «liebe Worte».
Er bezeichnet Benedikt XVI. als Übergangspapst. Hautle rechnet ihm jedoch hoch an, dass er als Papst die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche anging. Seine grösste Leistung sieht Hautle darin, dass Benedikt XVI. den Mut hatte, wegen Altersschwäche bereits vor seinem Tod vom Papstamt zurückzutreten. «Dadurch hat er dem Papsttum und der katholischen Kirche einen grossen Dienst erwiesen.»