In Gottesdienste gehen oder sich in Kleingruppen treffen, sich regelmässig austauschen über Gott und die Welt und zusammen beten: Solche Rituale werden in Kirchen praktiziert.
Menschen, die regelmässig an solchen Ritualen teilnehmen, sind hilfsbereiter als andere: Davon geht der Religionssoziologe Anastas Odermatt von der Universität Luzern aus. Solche Menschen sehen sich viel, feiern miteinander und daraus entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Deshalb sind für Religionsgemeinschaften Rituale wichtig, sie sind laut Odermatt sogar deren Kerngeschäft.
Allerdings müssen diese Rituale auch funktionieren. Wenn die Rituale, die Religionsgemeinschaften anbieten, nicht mehr ankommen, dann sollen sich die Gemeinschaften überlegen, was denn heute funktioniert und in der Gesellschaft Anklang findet, so Odermannt.
Denn Menschen ohne Religionszugehörigkeit wollen trotzdem Rituale, wenn auch nicht religiös gefärbt: also beispielsweise Trauungen oder Beerdigungen ohne religiöse Symbolik.