Martin Benz war erfolgreicher Pastor in einer Freikirche in Basel, verheiratet und Vater von drei Kindern. Er hatte eine glückliche Ehe und eine funktionierende Familie. Und dann eines Tages war plötzlich alles kaputt.
«Ich fand, wir hatten es richtig gut; es funktionierte. Ich hatte eine grosse Begeisterung für meine Familie. Ich bin ein grosser Familienmensch. Ich bemühte mich, viel zu Hause zu sein und mit meiner Frau regelmässig Ehewochenenden zu machen. Ich versuchte, unsere Ehe zu pflegen. Mein Eindruck war: Wir sind sehr glücklich verheiratet. Meine Frau war engagiert in der Gemeinde, die Kinder waren dabei. Wir galten als Familie Sonnenschein.»
Alles stürzt zusammen
Aber für seine Frau war gar nicht alles in Ordnung. Als Martin Benz eines Abends nach Hause kam, fand er einen Brief von ihr auf dem Tisch. Darin schreib sie, dass sie mit einem anderen Mann zusammen war, eine eigene Wohnung gemietet, Martin Benz verlassen hatte und nie mehr zurückkommen würde. Die Kinder hatte sie auch mitgenommen. «Das war der schlimmste, tragischste Zerbruch meines Lebens. Meine ganze Welt ist in einem Moment zusammengestürzt. Das ist wie ein Albtraum, aus dem du nicht mehr aufwachst», erzählt Benz rückblickend.
Glücklicherweise kamen seine Kinder zurück, weil sie ihren Vater nicht verlassen wollten. In den folgenden Jahren wechselten sie zwischen Mutter und Vater hin und her. «In dieser Phase konnte ich es kaum abwarten rauszugehen, für mich allein zu sein, in den Wald zu gehen, wo mich niemand hört, und Rotz und Wasser zu heulen. Ich flehte Gott an, er möge meine Ehe retten. Ich beschimpfte ihn, warum er uns nicht bewahrt hatte, teilte ihm mein Unverständnis mit, meine tiefen Bedürfnisse. Gott hat alles abbekommen, so wie ein Blitzableiter. Und offensichtlich verträgt Gott das ganz gut: Wenn er unser Blitzableiter ist, darf man alles sagen.»
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