Häufig übertriebene Reaktionen wie beispielsweise auf Kritik können ihren Ursprung in einer früheren Kindheitserfahrung haben.
Das beginnt bereits bei den Babys, die ein Urvertrauen aufbauen – oder auch nicht, erklärt die Psychotherapeutin Julia Wegmann. «‹Das sind erste prägende Erfahrungen, wo bereits ein Schema entstehen kann: Ich bin allein, ich bin hilflos, ich bin nicht genug. Meine Bedürfnisse werden nicht erfüllt oder ich werde nicht gehört.›»
Beim grössten Teil der Kinder werden die Grundbedürfnisse gut abgedeckt und sie erhalten Liebe. Trotzdem findet jeder Mensch etwas Negatives, wenn er tiefer in seinen Erinnerungen und in seiner Vergangenheit gräbt.
Grundlegend ist das Bedürfnis nach einer sicheren Bindung und nach Beziehungen zu anderen Menschen. «Das ist so ein ganz grundlegender Baustein, wo Verletzungen passieren können», so Wegmann.
Weitere wichtige Bedürfnisse sind:
«Die Schematherapie geht davon aus: Weil Menschen in der Beziehungsdynamik sehr komplex sind, erfährt jeder Mensch bei diesen Grundbedürfnissen Verletzungen.» Je nachdem, wie stark die Verletzungen sind, entwickeln wir Strategien, wie wir auf unerfüllte Bedürfnisse reagieren. Wie wir uns als Erwachsene verhalten, hängt also stark mit unserer Prägung zusammen.