Unsere Gesellschaft würde ohne Engagement nicht funktionieren. «Wir brauchen Menschen, die sich freiwillig engagieren, damit unsere Gesellschaft gut funktioniert», ist die Psychotherapeutin Julia Wegmann überzeugt.
Freiwilliges Engagement wird als jede unbezahlte Aktivität definiert, bei der Zeit oder Geld investiert wird. Wobei beispielsweise Blut spenden auch eine Form von Engagement ist, erklärt Wegmann. Wir kümmern uns um unsere eigenen betagten Eltern, wir kaufen für einen Nachbarn ein oder helfen beim Schulfest der Schule mit.
Im Unterschied zum Beruf liegt das Augenmerk bei der freiwilligen Arbeit vermehrt auf den Begabungen, Talenten und Leidenschaften, sagt Wegmann. Freiwilliges Engagement hat häufig mit einer persönlichen Leidenschaft zu tun und füllt Bereiche aus, die im Beruf unter Umständen gar nicht gefragt sind.
Wegmann engagiert sich in der Nachbarschaft. «Ich interessiere mich einfach sehr für Menschen». Und zudem engagiert sie sich neu für unseren Podcast «Psychohygiene». Sie sagt, dass man sich nicht engagieren soll, um wieder etwas zurückzuerwarten. Unser Handeln soll altruistisch sein.
«Tatsächlich kriegen wir auch immer ganz viel zurück.» Wir erleben uns selbst in der Gemeinschaft, knüpfen Kontakte und stärken unser Selbstwertgefühl, weil wir sehen, was wir können. Und wir spüren, dass wir gebraucht werden.