Hochsensible Menschen nehmen Eindrücke und Empfindungen intensiver wahr. Das kann für die betroffene Person anstrengend sein, aber auch für Eltern, Partner oder andere nahestehende Menschen.
Die psychosoziale Beraterin Karin Rappo erachtet es als sehr wertvoll, wenn sich nahestehende Personen mit dem Thema Hochsensibilität auseinandersetzen und sich dafür interessieren.
In einer Partnerschaft können beide Seiten einen Vorteil aus der Hochsensibilität ziehen. «Es ist für beide ein Gewinn. Der nicht hochsensible Partner profitiert vom hochsensiblen: von der Intuition, von Eindrücken, die schon früher da sind.» Umgekehrt können Hochsensible von anderen lernen, die Dinge mit einer gewissen Distanz anzugehen und nicht immer gleich emotional zu reagieren.
Rappo hält fest, dass Hochsensible für das eigene Empfinden und ihre Gefühle Eigenverantwortung übernehmen müssen. Sie können nicht erwarten, dass alle anderen Menschen sich nach ihnen ausrichten.
Und wenn das eigene Kind hochsensibel ist? Rappo findet es wichtig, dass man dem Kind auf altersgerechte Wiese hilft. Es soll seine Bedürfnisse wahrnehmen und den Umgang mit Hochsensibilität üben können.
Zudem sollen sich Eltern für ihr Kind Zeit nehmen und mit ihnen in Kontakt sein, wie es Rappo ausdrückt. Sie empfiehlt, dass die Eltern zusammen mit dem Kind Lösungen für schwierige emotionale Situationen suchen und Methoden ausprobieren.
Sie rät Eltern jedoch davon ab, das Kind unter eine Glasglocke stellen und es vor allem bewahren zu wollen. «Kinder müssen sich in dieser Welt und im Leben zurechtfinden. Da ist es wichtig, dass wir ihnen nicht einfach alles aus dem Weg räumen, sondern sie begleiten und ihnen den Rücken stärken.»