Es gibt viele Momente im Leben, in denen wir lernen müssen, loszulassen: Eine Beziehung zerbricht, jemand stirbt oder unser Traumjob wird gekündigt.
Die Psychotherapeutin Julia Wegmann hält fest, dass beim Loslassen auch die Vergebung wichtig ist: Wir müssen anderen Menschen vergeben können. Unter Umständen haben sie es nicht einmal besser gewusst.
Warum denn vergeben? Wir könnten doch einfach loslassen und nicht mehr darüber nachdenken. «Es hilft beim Loslassen von den negativen Emotionen», sagt Wegmann. Wenn wir Vergebung aussprechen, können Wunden heilen. Tun wir das jedoch nicht, können wir verbittern und grollen.
Vergeben bedeutet jedoch nicht vergessen. «Ich finde wichtig, dass man in seinem Leben und in seinem Lebensverlauf auch die schwierigen Momente integriert, weil die dazugehören. Sie machen uns letztendlich zu der Person, die wir sind», erklärt Wegmann. Wir sollen also nicht vergessen, sondern die Erinnerungen in unser Leben integrieren.
Die Psychotherapeutin gibt noch einen grundsätzlichen Hinweis für Beziehungen: über Bedürfnisse reden. Wie möchten wir unsere Beziehung miteinander gestalten? Was brauche ich und was brauchst du, damit es funktioniert? Wo sind Kompromisse nötig? Wo dürfen sich Vorstellungen auch verändern?