Ende Januar veranstaltete das Hilfswerk Caritas Schweiz ein Tagesforum. Fachleute sprachen darüber, wie Bildung ein Ausweg aus der Armut sein kann.
Aline Masé ist die Leiterin der Fachstelle Sozialpolitik bei Caritas. Sie erklärt: «Bildung ist ein enorm grosser Faktor, ob jemand ein Armutsrisiko hat oder nicht. Personen, die sogenannt niedrig qualifiziert sind, haben häufiger ein Armutsrisiko oder sind häufiger von Armut betroffen.» Menschen mit geringen Qualifikationen haben Mühe, eine Weiterbildung zu absolvieren. Teilweise fehlen ihnen Grundkompetenzen.
«Viele Menschen bemühen sich enorm und wollen sich gern weiterbilden. Aber das ist schlicht nicht möglich, weil einfach die Existenzsicherung im Vordergrund steht.»
Es ist also Paradox. Auf der einen Seite kann Bildung ein Ausweg aus der Armut sein. Gleichzeitig ist es für Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten gar nicht möglich, so eine Bildung in Anspruch zu nehmen.
Wie lässt sich dieses Dilemma lösen? «Es gibt konkrete Forderungen wie zum Beispiel Existenzsicherung der Stipendien, wie dies die Stadt Zürich mit den Arbeitsmarktstipendien macht.» Den Betroffenen werden die Bildungsmassnahmen bezahlt, aber auch der Einkommensausfall und die Kinderbetreuungskosten.
Von den Arbeitgebenden fordert Caritas, dass sie alle Angestellten gleich fördern, unabhängig von ihrer Qualifikation. Wichtig ist auch ein Zugang zu niederschwelligen Angeboten. «Es ist entscheidend, auch Grundkompetenzen zu fördern», so Masé.
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