Viele Kirchgemeinden organisieren am 21. April 2019 einen Ostermarsch. Er dient der Besinnung, dem Gebet, dem gemeinsamen Gedenken an Jesus von Nazareth. Erfreulicherweise werden diese Anlässe oft als «Ökumenischer Ostermarsch» organisiert. Im Gedenken an den Tod des Nazareners ist man gemeinsam dankbar und bringt dies so zum Ausdruck.
Die ersten Ostermärsche gab es in England Ende der 50er-Jahre. Es war der Beginn einer Friedensbewegung, die bis heute anhalten sollte. Eine kleine Gruppe von «ethisch-religiösen Pazifisten» organisierte Kundgebungen, in denen sie sich auf die Friedens- und Liebesbotschaft von Jesus beriefen. Daraufhin marschierten während drei Tagen von Karfreitag bis Ostersonntag Tausende von Menschen durch London. Der Wunsch nach Frieden war in jenen Tagen besonders gross.
Vor mehr als 70 Jahren hatten die Menschen gerade eine schwere Zeit hinter sich. Den 2. Weltkrieg. Doch die Welt kam nicht zur Ruhe. Viele Menschen hatten Angst vor weiteren Kriegen und vor Atomwaffen. Immer mehr Länder begannen mit der atomaren Aufrüstung. Die Furcht vor dem Atomkrieg wurde grösser und die Friedensaktivisten immer umtriebiger.
In den 60er-Jahren fand die Friedensbewegung mehr und mehr Anhänger in Deutschland, aber auch in der Schweiz. Während all den vergangenen Jahren wurde für Vieles demonstriert. Aber letztlich ging es immer um den Wunsch nach Frieden in der Welt.
Es ist gut, wenn wir an Ostern an den Friedensstifter Christus denken. Seine Friedensbewegung gibt es seit über 2000 Jahren. Sie begann mit dem Satz: «Meinen Frieden gebe ich euch.» Jesus sagte dies am Abend vor seiner Verhaftung. Er sass mit seinen Jüngern zusammen und sagte zu ihnen: «Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. Den Frieden lasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch.» Menschen, die in Frieden mit Gott leben, sollen Friedensstifter sein. Als solche freuen sie sich, wenn zerstrittene Menschen sich versöhnen. Sie schaffen es, auch in politischen Belangen als Brückenbauer zu agieren. Sie verbinden, wo andere Mauern errichten. Friedensstifter sind berufen, den ethischen Unterschied zu leben. Wie das gelingt oder wo wir versagen – das könnte ein Thema für die vielen Ostermärsche schweizweit sein.