Von Matthias Spiess
Das Wort Zuversicht beinhaltet die zwei Worte «zu» und «Sicht». Wer immer diesen Begriff erfunden hat, wusste, dass es wichtig ist, wohin oder auf wen wir schauen, damit wir den Mut und die Hoffnung nicht verlieren.
In meinem beruflichen Umfeld in der Ausbildung von jungen Menschen mit psychischen Herausforderungen begegnet mir viel Angst und Verunsicherung in Bezug auf die Zukunft oder das Leben allgemein. Fachleute nennen sie «die Generation Angst». Gründe gibt es genug aus dem persönlichen Erleben oder im Hinblick auf das Weltgeschehen. Was viele dieser Menschen verbindet, ist die Hoffnungslosigkeit bzw. die fehlende Zuversicht.
Zuversicht spielt eine wesentliche Rolle in der Bewältigung von Krisen. Sie gibt uns die Kraft, uns auf ein positives Ziel hinzubewegen, auch wenn der Weg dorthin unsicher ist.
Die Bibel ermutigt uns, zuversichtlich in die Zukunft zu gehen. Aus gutem Grund. Unser Leben ist kein Zufall, sondern der Wille eines liebenden Gottes. Besonders sichtbar wird dies durch das Leben von Jesus Christus, seinem Tod und seiner Auferstehung. Wer auf Jesus schaut, lebt in der Hoffnung, dass Veränderung möglich ist und der Tod nicht das letzte Wort hat. In Römer 5,5 heisst es: «Und in unserer Hoffnung werden wir nicht enttäuscht. Denn Gott hat uns den Heiligen Geist gegeben und hat unser Herz durch ihn mit der Gewissheit erfüllt, dass er uns liebt.» Diese Liebe trägt uns durch Leben und Sterben.
Das Beste wird noch kommen!
Wir erwarten eine Welt, in der Schwerter zu Pflugscharen gemacht werden, in der der Löwe und das Schaf nebeneinander leben, in der Tränen abgewischt und wir in liebender Gemeinschaft mit Gott leben werden. Wer auf Jesus schaut, für den ist der Tod nur ein Übergang in diese neue Welt. Diese Hoffnung macht uns nicht lethargisch, sondern motiviert uns, bereits jetzt das Gebet «Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden» durch den Heiligen Geist im Alltag umzusetzen. Oft in kleinen und zaghaften Schritten und dennoch mit sichtbaren Spuren. Es geht also keinesfalls darum, so zu tun, als ob es keinen Grund gäbe, Angst zu haben. Aber mit dem Blick auf Jesus verlieren wir nicht die Zuversicht, dass Gott uns durchträgt.
Er wird gewinnen!
Ein Kollege verfolgte zu Roger Federers Glanzzeiten alle seine Tennismatches live am TV. Ausser beim Australian Open, weil die Spiele oft mitten in der Nacht stattfinden. Er zeichnete sie auf und schaute sie nur, wenn Federer gewann. So konnte er in jeder Situation des Spiels – selbst wenn Federer zwei Sätze verloren hatte und es eigentlich hoffnungslos aussah – mit Gewissheit sagen: Er wird gewinnen!
Genauso können wir darauf vertrauen, dass Gott seine Versprechen halten wird. Auch wenn es aus unserer Sicht nicht so aussieht. Er wird gewinnen!