Marnie Hux-Ebermann im Gespräch mit Ilona Ingold
... durch Träume
... durch Visionen
... durch unsere Gefühle
... durch die Natur, Zeitungen, Gegenstände
... durch sein Wort
... durch Gedanken, Eindrücke, Gedankenblitze
... durch innere Bilder
... durch unseren Körper und unsere Sinne
... durch Personen und Ähnlichkeiten zu anderen Personen
... durch Verzückung, Trance, Entrückung
... durch Engel
... durch eine innere Stimme
... durch vieles mehr
Jede dieser Redensarten umfasst eine ganz eigene Welt, wie Gott zu uns spricht. Was versteht man zum Beispiel unter einem «inneren Bild»?
Um das zu verdeutlichen, machen wir am besten eine Übung mit den Leserinnen und Lesern:
Schliessen Sie bitte Ihre Augen und stellen Sie sich ein Velo vor. Sehen Sie es innerlich vor sich? Welche Farbe hat es, hat es eine Klingel, wie sehen die Speichen aus? Dies ist ein inneres Bild.
Ich habe lange angenommen, dass ich innere Bilder nicht sehen kann. Dann fand ich heraus, dass ich zuerst den Gedanken habe und dann erst das innere Bild dazu sehe. Wenn ich zum Beispiel Gott um ein Bild für eine Person bitte, frage ich: «Jesus, was sehe ich?» Dann kommt der Gedanke: «Du siehst einen Baum mit tiefen Wurzeln.» Ich frage zurück: «Und wie sieht der Baum aus?» – «Er hat grosse, grüne, saftige Blätter und trägt Früchte. Er steht an einem Fluss.» Dann sehe ich innerlich dieses Bild. Andere sehen es direkt, ohne den vorherigen Gedankendialog. Manchmal sehen wir es farbig, manchmal schwarz-weiss.
Wenn wir ein Bild empfangen haben, können wir auch in dieses Bild «hineingehen» und um mehr Details bitten. Auch der Prophet Daniel hat es so gemacht (Daniel 7,6+11; 7,16+19). In der Beschreibung seiner Vision sehen wir, dass Daniel immer mehr in dieses Bild eingetaucht ist. Er hat immer wieder nachgefragt und so weitere Offenbarung und Interpretation erhalten.
Haben Sie dazu noch einen ganz praktischen Tipp für unsere Leserinnen und Leser?
Bitten Sie Gott um Bilder für Situationen, Menschen und für Sie selber. Wenn Sie ein Bild sehen, fragen Sie Gott um mehr Details und warten Sie auf seine Antwort.
Verhält es sich mit der «inneren Stimme» ähnlich? Wie können wir diese hören?
Am besten starten wir auch hier wieder mit einer kleinen Übung: Sagen Sie «mit geschlossenem Grund», sagen Sie Ihren Namen. Haben Sie Ihren Namen gehört? Auf diese Weise können wir auch Gott mit einer inneren Stimme hören. Oft denken wir, dass es unsere eigene Stimme ist, wenn Gott zu uns redet. Doch je mehr wir uns darin üben, umso besser werden wir die Stimme Gottes von unserer eigenen Stimme und unseren eigenen Gedanken unterscheiden lernen.
Eine Freundin von mir war verantwortlich für die Verpflegung auf einer Konferenz. Sie fragte Gott, wie viele Früchtebecher sie vorbereiten sollte, und hörte innerlich: 80 Stück. Das Team hatte dann 84 Becher abgefüllt, und vier blieben übrig. Für sie war es die Bestätigung von Gott, dass sie nicht ihre, sondern seine Stimme gehört hatte.
Vertrauen Sie einfach auf die innere Stimme und folgen sie ihr. Sie werden mit der Zeit lernen, wann es Gott ist, der redet. Im Unterwegssein auf diese Weise, wird Ihr Unterscheidungsvermögen wachsen.
Gehen wir nochmals tiefer und nehmen uns «Gottes Reden durch Gedanken» vor. Wie kann man Gottes Reden in seinen Gedanken erkennen?
Ich mache auch hier gerne ein Beispiel: Ich war daheim und musste an eine Mitarbeiterin denken. Ich hatte den Eindruck, dass sie sich in einer hoffnungslosen Situation befindet und Todesgedanken hat.
Ich betete für sie. Am nächsten Tag, als ich sie sah, kam sie zu mir, und ich fragte sie, wie es ihr gehe. Sie erzählte mir von ihrer ausweglosen Lage. Ich konnte für sie beten und sie konnte diesen Gott kennenlernen, der für sie einsteht. Hätte ich diesen Gedankenblitz am Tag vorher nicht ernst genommen und sie nicht nach ihrem Befinden gefragt, wäre dieses Gespräch nie zustande gekommen. Wie oft haben wir Gedankenblitze, die wir aus Eile oder Geschäftigkeit beiseiteschieben. Wir vergessen sie und verpassen so die Chance, von Gott zu hören und zu erleben, wie seine Pläne durch uns zur Erfüllung kommen.
Gibt es auch hier eine Möglichkeit, wie wir das Reden Gottes durch Gedanken besser hören können?
Ein Anfang ist, die Gedanken Gott zu unterstellen (vgl. 2. Korinther 10,5). Gehen Sie vielleicht einmal eine Woche lang jedem Gedankenblitz nach und fragen Sie Gott, was Sie damit anfangen sollen. Ich glaube, dass Sie dadurch die eine oder andere erstaunliche Erfahrung machen könnten.