Von Marnie Hux-Ebermann
«Dankbarkeit ist ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat oder erhalten wird. Man kann dem Göttlichen, den Menschen oder sogar dem Sein gegenüber dankbar sein, oder allen zugleich.» So steht es geschrieben auf Wikipedia. Sind wir dankbar? Und gibt es in Sachen Dankbarkeit noch Luft nach oben?
«Dankbarkeit ist das Gefühl des Staunens und der Feier des Lebens», so formuliert es Robert Emmons, führender Forscher zum Thema Dankbarkeit (Handbook of Positive Psychology, 2002). In seinen Arbeiten und weiteren wissenschaftlichen Studien wurde der Zusammenhang von Dankbarkeit und allgemeinem Wohlbefinden erforscht.
Es überrascht nicht, dass diese Studien aufzeigen, dass dankbare Menschen allgemein glücklicher sind, weniger unter Stress leiden und allgemein besser schlafen. Dankbarkeit verbessert sogar unser Selbstwertgefühl, hilft gegen Neid und Begehrlichkeiten und lässt Menschen offener und grosszügiger anderen gegenüber sein. Sie hilft uns dabei, Unterstützung von anderen anzunehmen und positive Bewältigungsstrategien zu entwickeln, statt Problemen aus dem Wege zu gehen. Dankbarkeit unterstützt uns auch dabei, besser mit lebensverändernden Situationen und mit dem Wechsel in neue Lebensabschnitte zurechtzukommen. All diese Gründe und so viele mehr lassen uns dankbar sein – oder weisen uns zumindest darauf hin, dass es sich lohnt, uns mit unserer Dankbarkeit gegenüber Gott, unseren Mitmenschen, unserem Umfeld und für unser Leben (in allen Umständen?) tiefer zu befassen.
Einladung zu einem Tagebuch der Dankbarkeit
Schreiben Sie während vier Wochen jeden Tag drei Dinge auf, für die Sie dankbar sind.
Beobachten Sie, wie sich während dieser Zeit Ihre Wahrnehmung auf Ihr Umfeld verändert und wie sich Ihr Umfeld Ihnen gegenüber verändert.
Finden Sie heraus, in welchen Bereichen im Leben (Job, Engagement, Verein, Familie, Freunde, Gesundheit, Gott, Hobbys, Tiere, Natur etc.) Sie hauptsächlich Dankbarkeit empfinden und warum.
Nehmen Sie sich nach vier Wochen Zeit zum Reflektieren, inwiefern eine dankbare Sicht auf Situationen, Dinge und Lebensbereiche geholfen hat, diese neu einzuordnen, zu bewerten und anzugehen.