Einer meiner Freunde arbeitete als Pfarrer vorher an einer Stelle, wo er die meiste Zeit für Sitzungen und Verwaltungsangelegenheiten benötigte. Nur ein kleiner Teil seiner Zeit kam direkt den Menschen zugute.
Nun arbeitet er als Spitalseelsorger und kann viel mehr Zeit in Beziehungen mit anderen Menschen investieren. Natürlich ist auch hier Administration nötig, doch diese dient der Seelsorge. Mein Freund sagte: Das schöne an meinem neuen Büro ist, dass ich es fast nie brauche.
Ich kenne dies aus eigener Erfahrung. Ich frage mich manchmal: Wie viel Zeit kann ich für das investieren, was mir am Herzen liegt? Es lohnt sich, immer wieder mal innezuhalten und sich zu orientieren: Wo stehe ich gerade? Was brauche ich noch? Was kann ich gut sein lassen? – Von Reto Nägelin