Am 30. und 31. März 2023 findet im Berner Generationenhaus die internationale Tagung «Sterben gestalten» statt. Ziel der Tagung ist es, interdisziplinäre und neue Perspektiven auf das Lebensende zu eröffnen und das Sterben anders zu denken und alternativ zu erzählen. Es handelt sich dabei um die Abschlussveranstaltung des Projekts «Sterbesettings» des Schweizerischen Nationalfonds, welches seit dreieinhalb Jahren läuft.
Gaudenz Urs Metzger (wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand) erklärt, Sterben sei nicht nur biologisch, sondern auch sozial. Der Begriff «sozialer Tod» verweist auf Menschen, welche in einer Gesellschaft nicht mehr wahrgenommen werden und keine Kontakte mehr haben. Auch für alte Menschen sei es wichtig, Kontakte zu haben und diese zu pflegen, so Metzger. Doch gerade weil Sterben sozial ist, ist es auch gestalt- und veränderbar.
Mit der Tagung soll das Thema in die Gesellschaft hinausgetragen werden. «Die Corona-Pandemie der vergangenen drei Jahre hat gezeigt, dass es ein sehr aktuelles und wichtiges Thema ist. Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir gesellschaftlich damit umgehen und die vulnerablen Personen besser schützen können», sagt Metzger. Auch die Religion ist im Sterbeprozess relevant.
«Die Religion hat diesbezüglich immer noch eine wichtige Rolle, weil im Sterben existenzielle Fragen bedeutsam werden. Sie kann im Sterben eine Ressource sein.»