Von Reto Nägelin
Ich sehne mich schon mein ganzes Leben lang nach einem bestimmten inneren Zustand. Manchmal durfte ich ihn schon erleben. Aber irgendwie bleibt er einfach nicht. Ich spreche von diesem tiefen inneren Frieden: eine Ruhe, ein Ankommen, ein Sein. Also nicht einfach das Gegenteil von Streit und Krieg, sondern eine Ruhe auch mitten im Sturm.
Meine Worte sind nicht fähig, diesen inneren Zustand zu fassen. Er lässt sich nicht in einen Begriff hineinpressen. Es ist mehr, tiefer, schöner als ein Wort beschreiben könnte. Mit Achtsamkeit, Kontemplation, Meditation oder Exerzitien kann man sich für diesen Zustand öffnen.
Ich habe erfahren, dass dieser Frieden dann kommt, wenn ich mit allem zu Gott gehe. Wenn ich mir Zeit nehme, mit ihm zu sein. Jesus ist immer wieder auf den Berg gegangen, um bei seinem Vater zu sein.
Ich möchte auch so einen Ort. Und vielleicht ist er ja in mir. Ein Ort, wo ich einfach zu Jesus sitzen und ihm zuhören kann. Ein Ort, wo ich alles Geschäftige, Müssen und Sollte-man-noch sein lassen kann. Ein Ort, wo ich einfach sein darf und alles Gott abgebe.
Es gibt eine wunderbare Bibelstelle im Philipperbrief, die das alles auf den Punkt bringt. «Macht euch bitte keine Sorgen. Ihr dürft jeder Situation zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt und dankt ihm. Und dann wird der Frieden von Gott, ein Frieden, der alles Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid.»