Am 24. Februar 2022 startete Russland einen Grossangriff auf die Ukraine. Im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen werden zu diesem Jahrestag Schweigeminuten oder Gedenkfeiern abgehalten. Ein solcher Gedenkanlass findet auch im Grossmünster Zürich statt. Es ist eine gemeinsame Veranstaltung von Kirche, Stadt und Zivilgesellschaft, wie der reformierte Pfarrer Christoph Sigrist erklärt.
«Nach einem Jahr wollen wir politisch ein Zeichen setzen, dass der Aggressor Putin und die Verantwortlichen vor Gericht gezogen werden müssen.» Die kirchliche Segnung von Waffen und das Versprechen von Ablass seien gegen das Evangelium und gegen den kirchlichen Auftrag.
Die Solidarität mit Ukrainerinnen und Ukrainern in der Schweiz ist gross. «Die Zivilgesellschaft hat so viel gemacht, um für die ukrainischen Flüchtlinge integrativ zu wirken. Es ist nötig, dass man sich gegenseitig stärkt und für die kommende Zeit unterstütz», sagt Sigrist. Es braucht sowohl Ermutigung für die Geflüchteten als auch für die Helfer.
Der Auftrag der Religionen und des Grossmünsters im Speziellen sei es, den Menschen Hoffnung zu machen, erklärt Sigrist. «Das Hoffnungsfeuer soll brennen. Wir haben immer erlebt, dass Menschen im Krieg oder bei einem Erdbeben die Hoffnung nicht verlieren für eine friedliche und gute Welt. Für diese Hoffnung muss man zusammenstehen können.» Die Räume von Kirchen und Religionsgemeinschaften seien passend für diesen Zweck. Dem Grossmünster ist es wichtig, die Türen für andere Konfessionen und Religionen zu öffnen.