Immer weniger Menschen besuchen einen Gottesdienst, die Kirchenbänke bleiben vermehrt leer. Braucht es die Kirche überhaupt noch? Sabrina Müller, Theologin und Forscherin zu Kirchenentwicklung an der Universität Zürich, und der Religionssoziologe Anastas Odermatt äussern sich zu dieser Frage.
Müller ist überzeugt, dass es die Kirche braucht, fragt aber gleichzeitig nach der Definition dieses Begriffs. Kirchen seien sowohl Organisation als auch Bewegung: eine Gemeinschaft von Menschen, die ihre Religion, ihre Religiosität zusammen ausleben. Weiter verweist sie auf das soziale Engagement der Kirche, welches nicht zu unterschätzen sei.
Odermatt erklärt, dass sich ein Besuch in einem Gottesdienst positiv auswirken kann. Eine liberal ausgerichtete Religiosität habe einen positiven Effekt wie beispielsweise soziales Vertrauen, welches sehr wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sei. Odermatt weist darauf hin, dass Kirchen mit ihren Werten und Ritualen helfen, sich in der Gesellschaft gut zu integrieren. Er hat keine Angst, dass es die Kirche irgendwann nicht mehr geben wird.