Eltern werden ist eine grosse Umstellung, die Geburt des ersten Kindes verändert so einiges. Auf einmal ist da ein neues Leben, das Aufmerksamkeit und Pflege braucht. Und man ist nicht mehr nur ein Paar, sondern auch Eltern. Da kann es schnell geschehen, dass die Paarbeziehung in den Hintergrund rückt.
Allerdings sagt Katrin Lukas von «Paarberatung & Mediation im Kanton Zürich»: «Das Paar kann sich ein Stück weit vorbereiten.» Indem die beiden Themen wie die Aufteilung von Erwerbsarbeit und Hausarbeit diskutieren, über Erwartungen und Vorstellungen reden und herausfinden, wie sie mit schwierigen Situationen umgehen werden. Wenn das Paar solche Punkte im Voraus besprochen hat, kann es später besser aufeinander reagieren.
Wichtig ist auch, mit Enttäuschungen zu rechen. «Viele stellen sich vor, dass die Geburt ein freudiges Ereignis ist», sagt Lukas. Das sei zwar in den meisten Fällen auch so. Doch gebe es dabei auch die weniger erfreulichen Seiten, welche mit hohen Belastungen einhergehen. Beispielsweise wenn die Eltern zu Beginn wenig schlafen und sich der neue Rhythmus noch nicht eingespielt hat. Das kann zu Enttäuschungen führen, weil das Paar etwas ganz anders erwartet hat.
Eine Beratung kann helfen, auch wenn noch gar keine Probleme vorhanden sind. «Es tut gut, einen Aussenblick zu erhalten und bestimmte Themen in der Paarberatung anzusprechen. Gerade bei grossen Veränderungen ist es auf jeden Fall zu empfehlen, sich präventiv eine Beratung zu gönnen», ist Lukas überzeugt.
Viele Paare würden in die Beratung kommen und sich beklagen, dass sie nur noch Eltern seien und sich aus den Augen verloren hätten. Es brauche einen bewussten Umgang mit der gemeinsamen Zeit und den bewussten Wunsch auf beiden Seiten nach einer Paarzeit. «Die Erfahrung zeigt bei vielen Paaren, dass mit einem Kind Spontanität nicht ohne weiteres möglich ist. Die Paarzeit wird als Erstes gestrichen.»