Der Schweizer Vorlesetag ist eine Kampagne zur Leseförderung vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM). Sarah Eggel vom SIKJM ist Projektleiterin und erklärt: «Wir wollen ein öffentliches Zeichen für das Vorlesen setzen und die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, wie wichtig vorlesen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist.» Dabei gehe es auch um Spass und Gemeinschaft.
Deshalb wird heute am 24. Mai 2023 an verschiedenen Orten vorgelesen: in Kindergärten, Schulen, Bibliotheken und auch zuhause. Vorlesen bewirkt Gutes, weiss Eggel: «Kinder und Jugendliche, denen vorgelesen wird, haben einen Vorteil beim Erlernen von Lesen und Schreiben. Durch das Vorlesen erhalten sie erste Begegnungen mit Welt der Bücher und der Literatur und entwickelnd einen positiven Bezug dazu.»
Auch in Bezug auf Beziehungen erweist sich Vorlesen als vorteilhaft: «Vorlesen macht man gemeinsam. Es bietet Nähe, gibt den Kindern Aufmerksamkeit und stärkt die Beziehung zu den Bezugspersonen. Es ist ein gemeinsames Erlebnis, welches man miteinander teilt.»
Der Fokus des diesjährigen Vorlesetags liegt bei den Männern und Vätern, erklärt Eggel: «Dieses Jahr wollen wir noch mehr Männer und Väter als bisher für den Vorlesetag gewinnen. Vorlesen ist vielen Männern ein wichtiges Anliegen. Wir haben in den vergangenen Jahren jedoch festgestellt, dass viel mehr Frauen sich für den Vorlesetag anmelden.»
Studien belegen nämlich, dass Frauen mehr vorlesen. «Wenn beide Elternteile vorlesen, werden Kinder mit verschiedenen Vorlesearten und verschiedenen Büchern konfrontiert. Die Auswahl an Büchern ist grösser, die Gespräche sind vielfältiger. Jede Person liest anders vor.» Die Kinder lernen, dass Gespräche über Geschichten und Bücher verschieden ablaufen und wahrgenommen werden können. Zudem ist es für Buben wichtig, dass ihnen auch mal eine Geschichte von einem Mann vorgelesen wird.
