Stefan Huber leitet an der Universität Bern das Institut für Empirische Religionsforschung, Alexander Yendell ist Religionssoziologe und Rechtsextremismusforscher an der Universität Leipzig. Zusammen haben sie eine Studie über den Zusammenhang von Religiosität und Rechtsextremismus durchgeführt.
In Ostdeutschland sind nur 20 Prozent der Bevölkerung Mitglied einer Kirche, der grosse Rest ist konfessionslos. Wer in einer Kirche sei, habe sich das sehr genau überlegt, erklärt Huber. Die Forscher vermuten, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass solche Menschen die Botschaft des Evangeliums ernst nehmen.
Huber führt weiter aus: «Je abergläubischer jemand ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er rechtsextreme Einstellungen hat. Auf der anderen Seite: Je stärker jemand an Kirche gebunden ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit.»
Laut Studienautoren zeigt sich diese Einstellung unter anderem im christlichen Engagement. René Wagner, Pastor der Freikirche ICF Leizpig, berichtet von einer Aktion der Nächstenliebe, welche Mitglieder seiner Kirche für Lastwagenfahrer durchführte.