Das Thema Identität beschäftigt nicht nur junge Menschen. Gerade wenn man das Berufsleben hinter sich hat, der Körper schwächer wird und man merkt, dass die eigne Blütezeit vorbei ist, stellt sich die Frage «Wer bin ich?» nochmals ganz neu.
«Identität spielt immer dann eine Rolle, wenn es im Leben kritische Übergänge gibt. Das Alter gehört zweifellos zu den Lebensereignissen, die mit einem sehr einschneidenden Übergang verbunden sind», erklärt der Theologe und Psychologe Roland Mahler. Das erzeugt eine neue Situation, wo man sich verstärkt Fragen stellt wie «Wer bin ich?» und «Was macht das mit mir?»
Mahler erachtet die Lebenszufriedenheit als einen wichtigen Faktor, welcher sich aus verschiedenen Anteilen zusammensetzt, welche mit der Vergangenheit zusammenhängen. «Der Mensch definiert sich im Alter tendenziell immer mehr über seine Geschichte», so Mahler.