Normalerweise führt das Blaue Kreuz bei Jugendlichen Umfragen zu ihrem Substanzkonsum durch. Zum ersten Mal sind sie nun zu ihrer Befindlichkeit während der Corona-Pandemie befragt worden. Fazit: Es geht ihnen schlechter als vor Ausbruch der Pandemie.
Markus Wildermuth (Teamleiter Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg) weist darauf hin, dass Jugendliche und junge Erwachsene besonders unter den Massnahmen leiden, weil sie stärker von den Massnahmen betroffen sind als andere Altersgruppen. Als Beispiel nennt er die Bewegungsfreiheit.
Doch es geht um mehr als bloss Bewegung. «Die Reduktion der sozialen Kontakte wirkt sich sehr stark negativ auf die psychische Befindlichkeit aus. Das ist nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen der Fall», sagt Wildermuth. Doch erstere würden mehr darunter leiden, weil sie schlechter damit umgehen können.
Er weist darauf hin, dass Jugendliche ihre Bewältigungsstrategien im Umgang mit Problemen noch nicht entwickelt haben. Gerade eine so starke Krise wie die Pandemie verlange andere, noch unbekannte Strategien.
Wichtig ist deshalb, den Jugendlichen die Angst vor der Situation zu nehmen. Bei den Erwachsenen – also Eltern und Lehrpersonen – ist Sensibilität gefragt, die psychische Befindlichkeit von Jugendlichen im Blick zu behalten.