Eine schwere Krankheit bedeutet für die Beteiligten eine grosse Last, sowohl für die Kranken selbst als auch für Angehörigen. Tony Styger ist Projektleiter der «Andreas Weber Stiftung», welche sich für schwerkranke Menschen einsetzt. Er kennt die Herausforderungen der Angehörigen: «Je länger es dauert, desto anspruchsvoller ist es, damit umzugehen», bringt er ihre Situation auf den Punkt.
Die Angehörigen befinden sich häufig in einer Doppelrolle: Zum einen haben sie eine nahe Beziehung zur kranken Person, zum andern sind sie Betreuungspersonen. Diese Spannung führt zu entsprechenden Gefühlen, Styger spricht von einer emotionalen Achterbahn.
Er rät, sich nicht nur um den kranken Angehörigen, sondern auch um sich selbst sorgen. Wichtig ist für Betreuende, dass sie erkennen, wann sie Hilfe benötigen, und sich diese auch holen. Es ist nämlich nicht einfach, sich seine Grenzen und seine Überforderung einzugestehen.
Um Angehörigen von Schwerkranken zu helfen, hat Styger zusammen mit Sabina Wolf in Wetzikon das «Läbes-Kafi» gestartet. Es bietet Unterstützung durch Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmenden können Schwierigkeiten ansprechen, sich gegenseitig ermutigen und sich teilweise Lösungen aufzeigen.