Online-Therapien gab es bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Doch die Pandemie sei ein wesentlicher Faktor gewesen, dass solche Therapien nun vermehrt angeboten werden, so Thomas Berger (Leiter der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie Uni Bern). Er forscht seit einigen Jahren zu digitalen Therapieformen. Eine digitale Sitzung kann per Video oder auch per E-Mail, Chat und App abgehalten werden.
«Aufgrund des Lockdowns waren die Therapeuten praktisch über Nacht gezwungen, auf Online-Therapien umzusteigen.» Sie hätten die Erfahrung gemacht, dass solche Therapien ganz gut funktionieren – was die Forschung schon lange herausgefunden habe.
Mit Online-Therapien lassen sich mehr Menschen erreichen, besonders diejenigen, welche keine Therapie vor Ort besuchen können oder wollen. Dagegen sind fehlende Nähe und Datenschutz bei dieser Therapieform durchaus kritische Punkte. Berger sieht Online-Therapien grundsätzlich als eine gute Ergänzung zu konventionellen Therapien vor Ort an.