Was tun, wenn wir mit schwierigeren Entscheidungen konfrontiert sind? Professor Andres Claudius Pfister ist Co-Leiter am Zentrum Leadership, Coaching & Change Management am Institut für Angewandte Psychologie der ZHAW. Er spricht von einem Problemlösezyklus, welcher aus den Schritten Situationsanalyse, Ziel, Problem, Varianten, Beurteilungskriterien und Entscheidung besteht. Die Anwendung dieses Zyklus lässt sich trainieren.
Bei der Situationsanalyse stellen wir uns Fragen wie: Wo stehe ich? In welcher Situation befinde ich mich? Hier gilt es Fakten von Hypothesen zu trennen, denn letztere sind subjektive Annahmen über die Realität. Hinsichtlich des Ziels fragen wir uns: Wie sähe die Situation aus, wenn das Problem gelöst wäre? Woran würde ich das erkennen?
Aus der Situationsanalyse und der Kenntnis des Ziels ergibt sich das Problem. Als nächstes fragen wir uns, welche Varianten uns zur Verfügung stehen, um das Problem zu lösen. «Je mehr Varianten ich habe, desto besser kann ich mich entscheiden. Beim Generieren von Varianten beginne ich zu merken, was mir tatsächlich wichtig ist», sagt Pfister. «Je breiter das Spektrum der Möglichkeiten ist, desto besser kann ich sagen, was ich genau will und was der beste Weg ist.»
In der Umgangssprache verwenden wir bei Entscheidungen den Ausdruck «über etwas schlafen». Das muss kein Aufschieben sein, denn: «Darüber schlafen ist sehr hilfreich, wenn viel Informationen vorhanden sind», so Pfister.