«Ohne Heimat sein heisst leiden», schrieb Fjodor Dostojewski im 19. Jahrhundert. Doch die Welt ist nicht mehr die gleiche wie zu Zeiten des russischen Schriftstellers. Durch die digitale Vernetzung ist sie zum «globalen Dorf» geworden. Die Frage stellt sich: Brauchen wir in unserer modernen, weltoffenen Gesellschaft so etwas wie «Heimat» überhaupt noch? Im Begriff «Heimat» steckt mehr als die eigene Herkunft, die eigene Kultur. Er beschreibt auch einen Sehnsuchtsort, der für jeden etwas anderes bedeuten kann.
Daniel Zindel ist Leiter eines grossen Sozialwerks, Coach und Theologe. Seit fünf Jahren hat er eine Alphütte auf 1500 Metern gemietet, die er als Einkehr- und Rückzugsort nutzt. Die Hütte, die direkt vor seinen heimischen Alpengipfeln liegt, ist für ihn zu einem Stück «innerer Heimat» geworden. Hier findet er Ruhe, Inspiration und neue Kraft für den Alltag.
Haeran Böhler-Kim aus Korea und die Angolanerin Adolfina Lucombo leben beide seit Jahrzehnten in der Schweiz. Längst fühlen sie sich hier zuhause, aber ihre Wurzeln liegen woanders. Ein Stück ihrer alten Heimat finden sie in ihren jeweiligen Kirchgemeinden. Sie besuchen Migrationsgemeinden in Zürich, wo sie mit Menschen aus ihrem Kulturkreis Gottesdienst feiern. Der christliche Glaube ist für beide eine Heimat, die ihnen zwischen den Kulturen Halt gibt.
Bruder Thomas ist «Christusträger». Er lebt seit 28 Jahren ein brüderliches Leben, welches Glauben, Leben und Arbeit verbindet. Gemeinsam mit anderen Brüdern wohnt er auf «Gut Ralligen» am Thunersee. Dort ist es wunderschön – aber der evangelische Mönch zögert, es seine Heimat zu nennen. Bruder Thomas erzählt, wie er Heimat gesucht und dabei Frieden gefunden hat.