Wo soll ich anfangen, wenn ich meinen Teil dazu beitragen möchte, damit die Welt auch morgen noch existiert? Hilft es, wenn ich möglichst wenig Abfall produziere? Oder soll ich meinen Wohnraum verkleinern, in ein Tinyhouse ziehen und dabei weniger Energie verbrauchen? Menschen, die sich mit solchen Fragen beschäftigen und verantwortungsvoll leben, erzählen von ihrer Motivation und von ihren Überzeugungen.
Bei Irene und Philipp Keller fing alles damit an, dass sie möglichst wenig Abfall produzieren wollten. Um das zu schaffen, haben sie ihr Konsumverhalten innerhalb weniger Jahre komplett angepasst. Heute kaufen sie im «Unverpackt-Laden» ein, bringen beim Metzger das Behältnis gleich selbst mit und die Milch holen sie beim Bauern. Doch noch wichtiger sei es, bevor man etwas kauft, sich zu fragen: Brauche ich das wirklich? Oft sehen Kellers dann ab von einer Anschaffung. Aber wenn sie etwas wirklich brauchen, kaufen sie es wenn möglich gebraucht. Das Geld, das sie dabei sparen, bleibt nicht auf ihrem Konto, sondern sie unterstützen damit Projekte, die auf Spenden angewiesen sind.
Timon Schnierl ist davon fasziniert, mit cleveren Ideen das bewohnbare Maximum aus einem Raum zu holen. Als er vor drei Jahren ein Video seines selbst umgebauten Campingbusses auf YouTube stellt, hat er schnell mehrere 100 000 Klicks auf seinem Kanal. In der Folge erreichen ihn Anfragen aus aller Welt. Kurz danach kann sich Timon bereits selbstständig machen. Heute, erst Mitte Zwanzig, ist der gelernte Zimmermann sein eigener Chef und baut Camping-Busse für Kunden um. Auch mit dem Tiny House Bau hat er Erfahrung. Mit seiner Arbeit hilft Timon anderen, den Traum vom alternativen Wohnen zu erfüllen und damit weniger Energie zu verbrauchen.
Menschen, die verantwortungsvoll leben, gibt es auf der ganzen Welt. So auch der Australier Tony Rinaudo. Sein Anliegen war, die Wüste in Wald zu verwandeln. Doch dies blieb lange ein Wunschtraum, bis er bemerkt, dass die Wurzeln von gefällten Bäumen im Untergrund noch aktiv sind. Mit einfachen Mitteln belebt er das Wachstum und hat ganze Regionen in Afrika wieder begrünt und aufgewertet. 2018 wurde ihm für seine Arbeit der alternative Nobelpreis verliehen.