Als Paar muss man sich früher oder später Gedanken zur Familienplanung machen: Wollen wir Kinder haben oder nicht? Diese Frage sollte unbedingt miteinander besprochen werden, und zwar möglichst früh, sagt Paar- und Familienberaterin Veronika Schmidt. «Es ist so ein wichtiges Thema, dass man unbedingt bereits am Anfang einer Beziehung klären sollte, ob man grundsätzlich Kinder will.» Es kann in diesem Bereich durchaus Vorbehalte geben, gerade auch aus gesundheitlichen Gründen.
Bei der Entscheidung spielt auch die eigene Herkunftsfamilie eine Rolle. Wie man selbst aufgewachsen ist und geprägt wurde, kann einen Einfluss darauf haben, wie die eigene Familienplanung aussehen soll. «Die Familienprägung spielt praktisch bei allem eine Rolle. Manchmal ist uns gar nicht so bewusst, wie stark uns das prägt, wie wir aufgewachsen sind.» Das wirke sich auf Konfliktmuster, Partnerwahl und Kinderwunsch aus.
Allerdings bedeuten schlechte Erfahrungen in der Kindheit nicht zwingend, dass deswegen kein Kinderwunsch vorhanden ist. Unter Umständen ist das Gegenteil der Fall: Schmidt weiss von Menschen, welche aus schwierigen Familienverhältnissen stammen und den Wunsch haben, Familie anders zu erleben.
Wenn das Thema Kinder bei jemandem Angst auslöst, rät sie, sich dieser Angst zu stellen und seine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben. Erst wenn wir diese genau anschauen, kann uns klarwerden, wie berechtigt sie sind. Andererseits lohnt sich auch zu fragen, aus welchen Motiven man Kinder will: Stammt der Wunsch von uns selber oder wollen wir Kinder wegen äusserer Erwartungen?