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Pfammatter Salomen und ihr Mann Sam
Pfammatter Salomen und ihr Mann Sam | (c) zVg

Freiheitsdrang: auf der Suche nach mir selbst

Salomen war der eigenen Identität auf der Spur.
Publiziert: 13.07.2022 15.07.2022

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Von Chantal Bigler

Als Teenagerin kommt Salomen Pfammatter früh in Berührung mit Alkohol. Mit 16 Jahren zieht sie bereits von zu Hause aus und als 17-Jährige erlebt sie eine Nacht ohne Erinnerung. Aus Scham versucht sie, diese Partynacht zu vergessen. Salomen Pfammatter ist als mittlere von drei Schwestern in Visp aufgewachsen. Sie ist jung, wild und frei: In ihrer Teenagerzeit bis zum Erwachsenwerden lebt sie unbeschwert. Sie geniesst das Partyleben und die Freiheiten, die sie hat.

Die Nacht, die alles verändert
Die Berufswahl war ein grosser Kloss in Salomens Leben. Immer wieder gerät sie mit ihrem Vater dadurch in Auseinandersetzungen: «Ich sah ja, dass das viele Arbeiten nicht glücklich macht», sagt Pfammatter rückblickend. Um Distanz zu gewinnen, beschliesst sie, ein Au-Pair-Jahr in Genf zu machen. Der Sprachaufenthalt tut der damals 16-Jährigen gut. Ein dreitägiges Praktikum in der Hotellerie führt Salomen Pfammatter etwas später an einen anderen Ort. «Eines Morgens wachte ich dort in einem Bett neben einem fremden Typ auf und konnte mich an nichts erinnern», erzählt sie schockiert. Nach dieser Partynacht ist Salomen nicht mehr dieselbe: «Ich konsumierte täglich Alkohol, rauchte Marihuana, hatte Panik vor dem Alleinsein und hatte eine ungesunde Affäre, die meine bereits verletzte Würde komplett zerstörte.»

Roadtrip durchs Leben
Die junge Walliserin kämpft seit dieser Partynacht mit Schlafstörungen und hat Mühe, den Missbrauch zu verarbeiten: «Ich war schon immer jemand, der das Leben sehr hinterfragte und einfach keine Bedeutung in meinem fand», erzählt Pfammatter. Mit dem Reisen erhofft sie sich, ihren Lebenssinn zu finden und so auch der Angst vor dem Alleinsein ein Stück weit entfliehen zu können. Sie lebt wortwörtlich ihren Traum – und doch verschwindet diese innere Leere nicht. «Ich fand es erschreckend, zu beobachten, wie vielen Menschen es in Europa, Asien, Afrika oder Australien genauso erging wie mir.» Obwohl die Anziehung zu Gleichgesinnten stärker ist, erlebt sie vereinzelt Begegnungen, die sie näher und näher zu Jesus führen.

Und plötzlich ist die Vergangenheit Geschichte
Für Salomen ist Gott aber lange jemand, der auf seinem Thron sitzt und ihr all das, was sie irgendwie am Leben hält, verbieten will. «Obwohl ich so ein verzerrtes Gottesbild hatte, war mir bewusst, dass Glauben etwas kostet. Doch ich konnte und wollte zu diesem Zeitpunkt den Preis nicht bezahlen.» Auf ihren Reisen nimmt Salomen innerlich vermehrt eine Stimme wahr, welche sie schlussendlich frühzeitig
zurück in die Schweiz führt. Sie besucht daraufhin einen christlichen Workshop in Basel und meldet sich an einer amerikanischen Bibelschule an. «Diese neun Monate haben mein Leben komplett verändert. Es war ein Jahr, in dem ich mich meiner Vergangenheit stellte, Heilung erleben durfte und Gott als liebenden Vater kennenlernte.» Dies ist nun drei Jahre her. Heute studiert Salomen Pfammatter Theologie im ISTL Thun, arbeitet 40 Prozent im Missionswerk msd, engagiert sich für den Jugendanlass «Look up» im Wallis und betreibt den YouTube-Kanal «hallo.gott». Noch in diesem Monat heiratet Salomen Samuel: Eine grosse Vision der beiden ist der Umbau ihres neuen Mercedes-Busses: «In zwei bis drei Jahren wollen wir damit losreisen, um Menschen zu begegnen, die eine ähnliche Geschichte haben.»

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