Adrian Bolzern ist bekannt als katholischer Zirkuspfarrer. Der ursprünglich gelernte Landschaftsgärtner war bereits früh als Ministrant und in der Jugendarbeit der römisch-katholischen Kirche aktiv. «Ich konnte mich dort verwirklichen.» Er absolvierte ein Theologiestudium ohne Maturaabschluss und wurde 2012 zum Priester geweiht.
Nach einem Vikariat im Aargau wurde Bolzern dann Zirkuspfarrer. «Es ist wie in einer Pfarrei: Man begleitet die Menschen von der Taufe bis zum Tod.» Speziell sei, dass seine Leute nicht in die Kirche kommen, sondern man feiert mit ihnen dort den Gottesdienst, wo sie sich aufhalten: auf den Chilbi-Plätzen, in den Zirkuszelten und auf den Märkten.
Durch seine Arbeit lernte er die Kirchenmusikern Katja Deutschmann kennen und im Februar 2019 stellten die beiden fest, dass sie mehr füreinander empfanden als blosse Freundschaft. Das Paar stand zu seiner Liebe.
Für Bolzern stellte dies eine Knacknuss dar, denn der Dienst für Gott und die Kirche bedeutete ihm alles. Nach einem Prozess des Überlegens und der Gespräche heiratete er schliesslich die Kirchenmusikerin. «Ich habe meinen ganzen Lebensentwurf über den Haufen geworfen», sagt er.
Trotzdem wollte er weiterhin in der katholischen Kirche bleiben. Auch heute noch ist er dort aktiv, allerdings nicht mehr als Zirkuspfarrer, sondern als Zirkusseelsorger.
