Mit der Armbrust über der Schulter: So kennt man Wilhelm Tell am besten. Der Freiheitskämpfer, der mit zwei gezielten Schüssen aus seiner Armbrust den eigenen Sohn gerettet und den Tyrannen Gessler umgebracht hat, ist nach Jahrzehnten wieder zum Filmstoff geworden. Aktuell läuft eine neue Fassung der Geschichte in den Kinos: Der Film des Schweizer Filmproduzenten Luke Gasser trägt den Titel «TELL – Jagd auf ewig».
Wilhelm Tell ist zwar der Schweizer Nationalheld, aber die Geschichte hat ihren Ursprung gar nicht in der Schweiz. In Dänemark wurde die Geschichte von Togo, dem Freiheitskämpfer, schon 300 Jahre früher verschriftlicht. Auch er kämpft für die Freiheit, nur ist er mit einem Pfeilbogen statt einer Armbrust ausgestattet, sagt uns Eva Fischlin. Wir haben mit der Philologin und Altertumskundlerin über den Ursprung dieses Mythos gesprochen. Und auch darüber, weshalb Mythen und Sagen als gemeinsame Geschichten für Kulturen verbindend sein können.
Gerade wegen der Werte, die Wilhelm Tell vertritt – Gerechtigkeit, Brüderlichkeit, Freiheit –, ist seine Geschichte zeitlos. Sie fasziniert noch heute. Das sieht auch der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt so. Er hat 2022 das Buch «Tell» veröffentlicht. Ein Thriller, in dem die ganze Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven der Figuren erzählt wird. Von ihm wollten wir wissen, warum Tell heute noch relevant sein soll – auch in einer immer multikultureller gewordenen Schweiz.
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Podcast-Interviewgäste
Eva Fischlin | Philologin, Kulturhistorikerin und Altertumskundlerin
Joachim B. Schmidt | Autor
Autoren
Georg Hoffmann und Leonie Walder