Seit über einem halben Jahr tobt nun der Krieg in der Ukraine. Im März kamen die ersten Ukrainerinnen in der Schweiz an. FENSTER ZUM SONNTAG berichtete, wie Kirchen in der Schweiz den Geflüchteten Hilfe leisteten. Der ukrainische Pastor Volodymyr Koval und einige Ukrainerinnen berichten, wie sie mit ihrer schwierigen Situation umgehen.
«Sehnsucht nach Frieden» ist das Lebensthema von Matthias Stiefel. Der Politikwissenschaftler aus Genf kennt sich bestens mit den Krisen- und Konflikten dieser Welt aus. Jahrzehntelang war er für die UNO tätig, später gründete er die NGO «Interpeace», die heute in 20 Ländern Friedensprozesse unterstützt.
TV-Redaktor Christof Bauernfeind stellt uns die Magazin-Sendung «Sehnsucht nach Frieden» und deren Gäste vor.
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs sind so manche Menschen aus dem osteuropäischen Land in die Schweiz geflohen. Die schulpflichtigen Kinder besuchen den Unterricht und leben sich auf ihre Art hier ein.
Hansruedi Schäppi ist DAZ-Lehrer in Nesslau SG. Er unterrichtet also diejenigen Schüler in Deutsch, welche eine andere Muttersprache haben. Zurzeit betreut er drei Kinder aus der Ukraine. Anfangs seien sie zurückhaltend und bedrückt gewesen, gleichzeitig auch sehr anständig. Zudem seien sie erfahren im Umgang mit dem Smartphone. Auch wenn sie in der Schweiz leben, ist der Krieg in ihrem Heimatland nicht einfach abgehakt. Oftmals halten sich ja die Väter dieser Kinder immer noch in der Ukraine auf.
Am 7. September 1886 wurde in Arbon Max Daetwyler geboren. Er war Pazifist und der erste Schweizer Kriegsdienstverweigerer. Seit dem Zweiten Weltkrieg zog er mit einer weissen Fahne durch die Schweiz und die Welt.
Daetwyler kämpfte für Abrüstung und Gewaltlosigkeit nach dem Vorbild Gandhis. Er starb am 26. Januar 1976. Seine Wohngemeinde Zumikon ZH setzte ihm ein Denkmal, in Bern gibt es einen Max-Daetwyler-Platz.
Der Krieg wirkt sich auch auf das Leben bei uns aus: Ob der Strom, die Miete oder die Lebensmittel: die Preise steigen. Und wir sind umso mehr gezwungen, etwas zu sparen. In einer schlaflosen Nacht wurde Christoph Gysel aber klar: „Sparen ja – aber nicht bei der Nächstenliebe.“ Und an dieser Stelle kommt ihm eine arabische Legende von einem Fuchs in denn Sinn. – Von Christoph Gysel
Kein Land baut so viele Schutzräume wie die Schweiz. In grossen Städten könnten Tiefgaragen als Luftschutzkeller umfunktioniert werden, um so einer grossen Anzahl Menschen Schutz zu geben. Ja, die ganze Schweizer Bevölkerung könnte im Ernstfall in Schutzräumen untergebracht werden.
Das ist auf der ganzen Welt ein Einzelfall. Aber von wo kommt diese Tradition des Bevölkerungsschutzes in der Schweiz eigentlich? Life Channel im Gespräch mit Sandra Walker, Chefin Kommunikation für Bevölkerungsschutz.
Ein muslimischer Barbier schenkte mir einen anderen Zugang zu den biblischen Kriegsgeschichten – und zu meinem inneren Kampf. – Von Reto Nägelin
In dieser Serie reden wir über Persönlichkeiten aus der Kirchenlandschaft, die unser Land geprägt haben. Was die haben diese Personen bewirkt und was ist heute noch spürbar von ihrem Erbe. In diesem Teil geht es um den Genfer Henry Dunant. Er ist der Gründer des Roten Kreuzes. Er ist in 1828 in Genf in eine Kaufmannsfamilie hineingeboren worden.
Es ist dies eine Zeit gewesen, wo viele Menschen zum christlichen Glauben gefunden haben und die Kirchenhäuser voll waren. Henry Dunant engagiert sich zusammen mit seiner Mutter in der pietistischen Gemeinde l’Oratoire. In seiner Freizeit besucht er Gefangene und mittellose Menschen. Dann im Juni 1859 steht er mitten auf dem Schlachtfeld von Solferino am Gardasee in Italien. Dort richtet er ein provisorisches Spital. So können 500 Verwundetee gepflegt und gerettet werden. Die Nationalität der Gepflegten spielte keine Rolle.
Nach diesem Erlebnis reist Henry Dunant quer durch Europa und wirbt für seine Idee. 1863 wird aus der Gemeinnützigen Gesellschaft Genf ein internationales Komitee für Verwundetenpflege gegründet. Damit legten die Initianten den Grundstein für eine Institution, welche die Wahrnehmung der Schweiz auf der Welt bis heute mitprägt.
Armin Sierszyn, Pfarrer und Kirchenhistoriker hat sich mit der Person von Henry Dunant befasst. Was alles heute noch sichtbar ist und seinen Anfang in Solferino genommen hat, das erläutert Armin Sierszyn.