Christen sagen, Jesus sei an Ostern für ihre Sünden gestorben und wieder auferstanden. Das feiern wir an Ostern, dem zentralsten christlichen Fest neben Weihnachten. Doch die Schilderungen in den biblischen Dokumenten hören sich für viele so unglaublich an, dass Zweifel und Kritik angebracht scheinen. Filmemacher Marc Villiger ging diesen Fragen nach und drehte den Film «Der 3. Tag».
Warum haben Sie den Film gemacht? Was war das Ziel, die grössere Idee dahinter?
Auslöser war der Film «The Da Vinci Code». Dieser Film behauptet, Jesus sei verheiratet gewesen und das habe die Kirche verschwiegen. Ich wollte mehr erfahren, was wohl wahr ist, was falsch. Als Aufhänger nahm ich dann die Geschichte rund um Ostern, über Tod und Auferstehung von Jesus, die ich genauer erforschen wollte. Gerade da gibt es Thesen, die besagen, dass der Leichnam von Jesus gestohlen wurde oder dass Jesus scheintot war oder die Jünger halluziniert hätten. Ich selber hatte auch Zweifel und wollte diese klären. Ich wollte nicht nur glauben, sondern Indizien für meinen Glauben sammeln.
Wo haben Sie gedreht?
Wir waren in Israel an den Plätzen, wo Jesus gekreuzigt und begraben wurde. Wir interviewten Wissenschaftler und haben Szenen der Ostergeschichte mit Schauspielern nachgedreht. Diese Szenen filmten wir im «Nazareth Village», einer Art Ballenberg für die Zeit, als Jesus lebte. Man hat dort Häuser, Strassen etc. aus der Zeit vor rund 2000 Jahren nachgebaut.
Was war ein prägendes Erlebnis beim Dreh in Israel?
Für die Filmszenen, in denen wir die Augen der Augenzeugen darstellen, wollten wir unbedingt Schauspieler aus dieser Kultur, also Juden oder Araber. Wir fanden Araber und messianische Juden für das Projekt. Die arbeiteten zusammen auf dem Set, das war ein sehr positives Erlebnis, dass Ange – hörige dieser beiden Religionen zusammen arbeiten. Das war eine Art Völkerverständigung und ein Sich-aneinander-annähern.
Haben Sie Indizien dafür gefunden, dass die Ostergeschichte tatsächlich stimmt?
Dieses Grab in Nazareth Village ist in einen Felsen gehauen und mit einem massiven Stein verschlossen, so wie es geschichtlich überliefert ist. Es braucht immer mindestens zwei Leute, um den Stein wegzurollen. Ich konnte so erfahren, dass dieses Grab unmöglich von Jesus hätte geöffnet wer – den können. Bei der Recherche habe ich ausserdem herausgefunden, dass das Neue Testament sehr gut belegt ist. Es gibt rund 5000 Manuskripte, es ist damit besser belegt als das Leben von Julius Cäsar oder das von Alexander dem Grossen. Ein weiteres Indiz ist die Veränderung der Jünger. Aus Zweiflern wurden mutige, gläubige Männer. Diese und weitere Erfahrungen bestätigten mir meinen Glauben.