Peter Reber ist einer der erfolgreichsten Liedermacher der Schweiz. Mehr als tausend Kompositionen und Bearbeitungen entstanden mit seiner Beteiligung, darunter auch zahlreiche Weihnachtslieder. Vor vielen Jahren erlebte er stürmische Weihnachten auf dem Segelschiff – es ging um Leben und Tod.
Adventszeit 1984 – irgendwo auf dem Atlantik. Peter Reber und seine Ehefrau Livia sind mit ihrem Segelschiff «Cindy» auf Weltreise. Ihr nächstes Ziel: Die Karibik. Sie rechnen mit einer ruhigen Fahrt – im Dezember sind Stürme auf der Passatroute sehr selten. Doch plötzlich geht gar nichts mehr: «Vor uns lagen noch 400 Seemeilen Atlantik, als plötzlich der Motor ausstieg. Wir konnten die Batterie nicht mehr laden und waren wie Kolumbus mit Sextant und Petrollaternen unterwegs.» Damit nicht genug: Kurz darauf gerät das Segelschiff in einen heftigen Sturm – Hurrikan Lilly. «Wir haben beide um unser Leben gebangt und gebetet.» Ausgerechnet am 24. Dezember bessert sich das Wetter wieder. Erschöpft, aber unglaublich dankbar, feiert das Ehepaar Weihnachten in jenem Jahr.
Schweizerdeutsche Weihnachtslieder
Sieben Jahre, so lange dauert der Segeltörn insgesamt. Mittendrin kommt Sohn Simon zur Welt, sechs Jahre nach ihm folgt Tochter Nina. Die beiden Kinder sind der Grund dafür, dass Peter Reber Weihnachtslieder zu schreiben beginnt. «Nach unserer Rückkehr von den Bahamas in die Schweiz wollten meine Kinder keine englischen Weihnachtslieder mehr singen. Deshalb begann ich, schweizerdeutsche Weihnachtslieder zu komponieren.» Bis heute sind drei Weihnachtsalben entstanden, an allen ist auch seine Tochter beteiligt. «Es sind Lieder rund um die Advents- und Weihnachtszeit und der damit verbundenen Hoffnung für die Welt.»
Jesus als Vorbild
Weihnachtslieder gehören für Peter Reber zu Weihnachten dazu – ebenso die Weihnachtsgeschichte, die auch mal zu diesem Anlass im Familienkreis gelesen wird. «Die bedingungslose Liebe und Toleranz von Jesus Christus für die Menschen, auch für diejenigen am Rande der Gesellschaft, sind für mich das Zentrale an der christlichen Botschaft. So sollten wir versuchen zu leben. Auch wenn es uns oft nicht gelingt, müssen wir uns deshalb nicht entmutigen lassen.» Die Botschaft von Christus, offen und mit Respekt auf die Menschen zuzugehen und auch vergeben zu können, meint der Musiker, mache ihn zum glaubhaften Vorbild.
Weihnachten in aller Welt erlebt
Der Berner Liedermacher hat Weihnachten schon unter den unterschiedlichsten Umständen gefeiert: Auf den Bahamas, mit einer Palme als Weihnachtsbaum. In der Antarktis, wo es im Dezember Sommer, und damit Tag und Nacht hell ist. In der winterlichen Schweiz, im eingeschneiten Häuschen. Oder eben mitten auf dem Atlantik, die unvergessliche Weihnacht 1984 – die Ruhe nach dem Sturm: «Wir erlebten Weihnachten als Erlösung, genauso, wie sie ursprünglich gedacht war.»