Von Christine Kalt
Als Historiker wird das Interesse von Markus Spieker sofort geweckt, wenn es um spannende Persönlichkeiten und ihre Biografien geht. Geschichtschroniken, Tagebücher, Briefe und Dokumente werden studiert und zusammengefasst. Spiekers Begeisterung für spannende Geschichten ist ansteckend und macht Lust auf mehr. In seinen Büchern macht er sich auf die Suche nach Wahrheiten, Lehren und den wichtigsten Geistesblitzen aus der Vergangenheit.
Gespräche mit dem Dalai Lama
Spiekers Interesse an Biografien und Persönlichkeiten hat viel mit seinem Beruf als Journalist, Historiker und Autor zu tun. Er beginnt 1999 seine journalistische Laufbahn und studiert in Giessen und Los Angeles. Danach arbeitet er als Ausland-Korrespondent für die ARD und leitet zwischen 2015 und 2018 das ARD-Studio in Neu-Delhi. Als Journalist begleitet er unterschiedliche Politiker auf ihren Reisen, wodurch er diverse spannende Persönlichkeiten kennenlernt – unter anderem Dalai Lama. Spieker erinnert sich an ein Gespräch mit lauter lockeren Sprüchen, Schwärmereien über Deutschland und Angela Merkel und über den Materialismus. Der Dalai Lama erklärt Spieker: «Echte Erfüllung findet auf geistiger Ebene statt – im Mitleid mit anderen, bei tiefen Gefühlen, beim Meditieren. » Spieker meint nach dem Gespräch, dass der Dalai Lama nicht wie 82 gewirkt hätte, sondern mindestens 20 Jahre jünger.
Jesus-Biografie
Als Spieker 2019 zurück nach Deutschland kommt, lässt ihn eine andere Biografie nicht mehr los: die Jesus-Biografie. Diese möchte er schreiben. Spieker wächst in einem evangelischen Pfarrhaus auf und ist seit seiner Kindheit Christ. Doch wieso erst jetzt eine Jesus-Biografie? «Ich hatte Angst, etwas über Jesus zu entdecken, das mir meinen Glauben wieder nimmt», sagt Spieker. Obwohl er Respekt vor der Aufgabe hat, siegt die Neugierde und er veröffentlicht das Buch: «Jesus. Eine Weltgeschichte », mit welchem er eine Christus-Biografie vorlegt, wie es – so Spieker – noch keine gibt. In seinem Buch erzählt Spieker von seinen Entdeckungen über das Leben von Jesus, die er in unzähligen diversen Quellen gemacht hat. Mehrere Jahre Recherche und 1000 Seiten später ist Spieker davon überzeugt, dass die Existenz von Jesus nicht mehr angezweifelt werden kann.
Jäger des verlorenen Verstandes
Sein Interesse an Biografien, Geschichtschroniken, Briefen und Tagebüchern endet an dieser Stelle aber nicht. Im November 2023 veröffentlicht Spieker sein nächstes Buch: «Jäger des verlorenen Verstandes». Darin stellt er das Thema Weisheit aus Erfahrungen ins Zentrum und beschreibt es als «die grösste Ressource, um aktuellen Problemen zu begegnen». Spieker durchforstet die Vergangenheit nach Lehren und Erfahrungen, die heute noch relevant sind, und fasst diese in seinem Buch zusammen. Spieker sagt dazu, dass es dabei nicht darum gehe, ein bestimmtes Ideal der Weisheit anzustreben. So erklärt er: «Den <Gipfel der Weisheit> gibt es auf dieser Welt nicht, allenfalls kleine Etappenerfolge. Endgültig weise werden wir nie – aber hoffentlich ein wenig weiser.»