Von Roy Gerber
Gott ist für mich Liebe. Liebe, die sich durch nichts verändert. Liebe, die uns den freien Willen gibt, obwohl Gott weiss, dass ich, dass wir alle auch Fehlentscheidungen treffen, die mir, meinen Mitmenschen und ihm – Gott selbst – Schmerzen bereiten werden.
Gott ist für mich liebevoll, vergebend, nahbar, in mir, mit mir, durch mich. Gott ist für mich herzlich, allwissend und humorvoll. All das, obwohl ich es nicht verdient habe. Unabhängig davon, was ich mache, liebt Gott mich und will in einer persönlichen Beziehung mit mir sein. Diese Beziehung und konstante Verbindung von Geist zu Geist mit dem lebendigen Gott, durch und mit Jesus Christus und dem Heiligen Geist ist jeder Person zugänglich. Diese Gegebenheiten allein sind für mich göttlich. Er ist mein bester Freund, liebevoller Schöpfer, Natur, Himmel, Erde, Mentor, Coach, Begleiter und vieles mehr. Ich freue mich jeden Morgen, Zeit mit ihm zu verbringen und auch während des Tages immer wieder mit ihm auszutauschen und auf ihn zu hören. Zu erfahren, was meine Aufgaben sind und was nicht. Wann ich in einer Situation warten oder aktiv etwas unternehmen soll. Mit Gott habe ich eine tägliche innige Beziehung. Das Wunderbare daran? Gott ist jedem zugänglich. Was es braucht? Interesse und Zeit. So wie jede Beziehung. Ich bringe Gott jeden Morgen meine Dankbarkeit und bitte ihn um Vergebung, wo ich gesündigt habe. Ich gebe ihm auch meine Sorgen, Schmerzen, Ängste, Wünsche, Fragen und mehr. Gott gibt mir Liebe, Frieden, Ideen, Freiheit, Vergebung, Antworten, Inspiration, Kreativität und viel mehr zurück.
Mein Wendepunkt im Glauben
Aufgewachsen bin ich in einem christlichem Umfeld, hatte aber nie wirklich eine persönliche Beziehung zu Gott. Während meiner Zeit in Kalifornien gab es einen Wendepunkt, in dem sich meine Beziehung zu Gott komplett veränderte: Ich hatte ein Date und die Frau fragte mich, ob wir vor dem Essen gemeinsam in die Kirche gehen wollen. Ich war, da sie so attraktiv war, einverstanden. Zu dieser Zeit war ich erfolgreicher Geschäftsmann und es war mein erster Besuch in der Mariners Church in Irvine. Die Schönheit der Musik traf mich mitten ins Herz. Auch die Predigt, welche alles andere als normal war, berührte mich, da der Pfarrer aus seinem persönlichen Leben und seinen Problemen sprach. Die Zusammenhänge aus seinem Leben und der Bibel machten für mich das erste Mal Sinn und berührten mich zutiefst. Der Gesang und die Predigt berührten eine Seite in mir, die nur darauf wartete, angerührt zu werden. 14 Jahre lang wurde mir die Mariners Church daraufhin zur geistlichen Heimat. Sie wurde zu meiner Familie und inneren Tankstelle. Das war der Anfang einer nicht immer einfachen, aber wundervollen Beziehung mit Gott. Eine Beziehung mit vielen Fragen, welche mich vom Geschäftsmann zum Pfarrer begleiteten. Nach meinem Theologiestudium arbeitete ich als Seelsorger, unter anderem in der Mariners Church, bis ich im November 2010 zurück in die Schweiz kam.
Tägliche Kommunikation mit Gott – Freiheit und Dankbarkeit werden Alltäglichkeit
Meine tägliche Kommunikation widerspiegelt sich in meinem Privatleben, aber auch beruflich. Was nicht heisst, dass ich mich nicht immer wieder komplett danebenbenehme. Nach einer Zeit beim Sozialwerk Pfarrer Sieber gründete ich die gemeinnützige Organisation «Be Unlimited» und die «Kummer Nummer». Die Angebote sind vielfältig und richten sich überkonfessionell an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in Not sind. Wir reflektieren Glaubenssätze, begleiten Menschen, ihre wahre Identität zu finden, und befähigen sie, unlimitiert zu leben – unabhängig, was über ihnen ausgesprochen wurde oder sie erlebt haben. Verstärkung hat unser Team auch durch unsere beiden lizenzierten Therapiehunde.
Serie «Gott ist …»
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.