Der Ostschweizer Singer-Songwriter Emo Johnson hat uns mit seiner Stimme begeistert und im Gespräch inspiriert, über den eigenen Schatten zu springen und seine vermeintlichen Schwächen in Stärken umzuwandeln.
In der MUSIC Loft stellen wir unseren Gästen in der Rubrik Persönlich immer wieder ein paar herausfordernde Fragen: mal philosophisch, mal spirituell – Fragen über Gott und die Welt.
Hast du dir die Frage schon gestellt, ob es einen Gott gibt?
Ja, das habe ich. Ich kam zum Schluss: Es gibt Gott. Ich habe aber auch entdeckt, dass das Menschsein danach strebt, einen Gott zu haben. Wenn das nicht z. B. der Gott der Bibel ist, dann suchen wir etwas anderes, von dem wir unsere Sicherheit, unsere Werte, unser Sein, unsere Bedeutsamkeit abhängig machen. Das kann ein Beruf oder auch ein Mensch sein. Das Konzept Gott ist viel realer, als einige denken. Bei diesem Schluss bin ich auf jeden Fall gelandet.
Hast du Gott auch schon Vorwürfe gemacht?
Ich glaube, das machen wir viel zu wenig! Gott Vorwürfe zu machen, heisst ja schon mal: Ich nehme an, dass es ihn gibt. So kommst du in einen Dialog mit diesem Gott. Egal, was du ihm an den Kopf wirfst. Ich möchte alle ermutigen: Wenn du nicht mit Gott einverstanden bist, sag es ihm direkt ins Gesicht. Ich glaube, damit hat er weniger Probleme als wir.
Wofür bist du dankbar in deinem Leben?
Dass ich leben darf. So simpel das auch klingt. Das ist ein Geschenk. Und dass ich eine wunderbare Frau habe, mit der ich 19 Jahre verheiratet bin. Und dass ich drei tolle Kinder habe, ist für mich auch ein Geschenk. Kinder zu haben, ist auch etwas, dass dir per se nicht einfach so zusteht – und das hat mich auch zu einem besseren Menschen gemacht.
