Die Schweizerische Evangelische Allianz wurde 1847 in Genf gegründet. Damals gab es grosse Spannungen in der Gesellschaft und innerhalb der Kirche zu sozialen Fragen wie der Sklaverei. Es bestand der Eindruck, dass vermehrt die Einheit der Kirchen gesucht werden müsse, um ein glaubwürdiges Zeugnis zu sein, erzählt Co-Generalsekretär Marc Jost.
Diese Einheit zieht sich als roter Faden durch die Geschichte der SEA. Der Blick auf die vergangenen 175 Jahre beeindruckt Jost. In den ersten 100 Jahren sei es vor allem eine Gebetsbewegung gewesen und nachher zu einem Netzwerk geworden. «Heute ist die Arbeit sehr strukturiert mit einem gemeinsamen Auftreten und einer gemeinsamen Stimme der evangelischen Christen in der Gesellschaft», sagt er.
War es zur Zeit der Gründung die Sklaverei, so hätten heute Themen wie die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine sehr viel Spannungspotenzial für Gesellschaft und Kirche. «Gefässe wie die SEA sind wichtiger denn je, damit die Einheit in Christus gesucht werden kann und man miteinander für Frieden, Versöhnung und Evangelium gemeinsam hinsteht.»