Der Coach und Supervisor Rolf Germann sagt: Wenn wir uns mitteilen, zeigen wir unsere Authentizität. Das kommt meistens gut an bei unserem Gegenüber.
Allerdings müssen wir uns nicht entblössen und alles preisgeben, vor allem in den sozialen Medien. Germann weist darauf hin, dass wir auf unsere Einträge in den sozialen Medien ja keine tiefgründigen Rückmeldungen erhalten.
Wir brauchen Menschen, wo wir authentisch sein und offen über alles sprechen können. Wir sollen uns mitteilen und aus der Tiefe unserer Seele sprechen – aber mit ausgewählten Personen, die sorgfältig damit umgehen und uns verstehen können. Wir sollen nicht einfach alles ausbreiten, so dass alle darauf herumtrampeln können. Wir sollen uns vielmehr überlegen: Wem, wo und wann erzähle ich was.
Grundsätzlich gilt: Ohne Reden gibt es keine Beziehung. Germann sagt: «Beziehung ohne Reden geht nicht. Menschen, die in einer Beziehung schweigen, reden ja auch. Mit Schweigen kann ich Menschen strafen. Mit Schweigen kann ich Menschen in schwierige Situationen bringen.»
Er meint, wenn wir dem Partner keinen Anteil geben an dem, was wir in uns tragen, was wir erlebt haben, dann berauben wir den anderen. Natürlich gibt es ruhigere Menschen. Aber es geht um die grundsätzliche Bereitschaft, dass wir uns mitteilen wollen.