Wenn Ehepaare sich scheiden lassen, ist das nicht nur für die Erwachsenen schwierig. Auch die Kinder leiden meistens darunter.
Der Verein «Kinder im Zentrum», der seit 2014 besteht, bietet in der Region Bern einen Kurs für Scheidungskinder an. Der Kurs wird zwar von Freiwilligen organisiert, aber es ist jeweils auch eine pädagogisch geschulte Person anwesend. Der Kurs entstand durch Treffen, bei denen getrennte Eltern und ihre Kinder eingeladen waren. Die Kinder fanden es toll, mit Altersgenossen zusammen zu spielen, die in der gleichen Lebenssituation sind.
«Uns geht es darum, den Kindern eine Plattform zu geben, wo sie an einem neutralen Ort über ihre Lebenssituation sprechen können», sagt die ehrenamtliche Mitarbeiterin und Kursverantwortliche Myrtha Hubacher. Die Kinder sollen stabilisiert werden und wieder Boden unter den Füssen bekommen. «Wir stärken ihre Identität, sprechen ihnen zu, dass sie wertvoll und gewollt sind und dass es einen Gott gibt, der sie liebt.» Sie können sich mit anderen austauschen und erfahren, wie es ihnen ergeht und wie sie sich fühlen.
Der Kurs will den Kindern helfen, ihre Gefühle zu verstehen und ihre Situation in Worte zu fassen und darüber sprechen zu können. Sie sollen Ressourcen in die Hand bekommen, damit sie den Alltag zu Hause meistern können. Vielen Kindern helfen Tiere, ihre Situation zu verarbeiten.
Hubacher selber glaubt, dass auch Gott eine hilfreiche Ressource sein kann. Diese Haltung vermitteln die Freiwilligen im Kurs: «Wir erzählen, wie wir es erleben. Dass Jesus für uns wirklich ein Ort ist, wo wir mit unseren Sorgen, Tränen und Wut hingehen können.»