Rita Inderbitzin war elf Jahre lang römisch-katholische Seelsorgerin in der ökumenischen Bahnhofkirche Zürich. Nun ist sie in Frühpension gegangen. An ihrem letzten Arbeitstag sprachen wir mit ihr und blickten zurück.
Als Seelsorgerin hatte sie mit verschiedenen Menschen zu tun: mit solchen, die bewusst bei ihr vorbeikamen, und denjenigen, welche die Bahnhofkirche zufällig entdeckten. Inderbitzin war immer wieder von der Offenheit, dem Vertrauen und dem Mut der Menschen fasziniert.
Ein tief berührendes Erlebnis war für sie, als sie an einem Abend ein christliches Gebet betete und eine Muslima im hinteren Teil der Kapelle ihren Gebetsteppich ausrollte und auch betete. «Das ist für mich ein Samenkorn des Friedens, von dem ich mir wünsche, dass es in die Welt wächst.»