Die beiden Evangelien von Matthäus und Lukas erzählen in der Bibel die Weihnachtsgeschichte. Doch auch im Koran gibt es eine Version der Geburt von Jesus. «Für unsere Ohren eine ganz drollige Geschichte», sagt der reformierte Pfarrer Michael Stollwerk.
In beiden Versionen ist Maria eine Jungfrau. Während sie jedoch in der Bibel vom Heiligen Geist berührt wird, ist die Zeugung von Jesus im Koran eine Erschaffung aus dem Nichts. Weiter wird Jesus im Koran nicht in einem Stall, sondern in der Wüste unter einer Palme geboren.
Die Weihnachtsgeschichten in Bibel und Koran zeigen, dass beide Religionen Weihnachten feiern können, ist Stollwerk überzeugt. In der reformierten Kirche Stäfa hält er am 18. Dezember 2022 zum Thema «Weihnachten – ein Fest auch für Muslime!» einen Gottesdienst. Dieser will den Christen zeigen, dass auch die Muslime eine Geburt von Jesus kennen. «Es gibt eine Weihnachtsgeschichte im Koran, an die ich anknüpfen kann, wenn ich mit Muslimen ins Gespräch komme», so Stollwerk.
Trotzdem zeigt die koranische Weihnachtsgeschichte einen Widerspruch auf: Jesus ist für Muslime zwar nicht göttlich, gleichzeitig enthält die koranische Version mehr übernatürliche Elemente.