Wir Menschen sind so gemacht, dass wir die Gemeinschaft mit anderen Menschen brauchen. Allein sein macht einsam und unglücklich. In der Gemeinschaft mit anderen Menschen können wir uns austauschen und Leben teilen, in guten wie auch in schlechten Zeiten. Auch dann, wenn das Leben zu Ende geht.
Mit Sterbehilfe wird das Sterben isolierter. Die Suizidkapsel «Sarco» ist ein Ausdruck dieser Tendenz.
Daniela Baumann ist Kommunikationsbeauftragte bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA). Sie findet problematisch, dass ein Mensch bei diesem schweren Moment des Lebens allein und isoliert ist. «Das widerspricht unserem Wesen als ein Gemeinschaftswesen. Der Mensch braucht andere Menschen.»
Zum Thema Sterbehilfe gibt es auch bei der SEA unterschiedliche Ansichten. «Aber wir haben einen breiten Konsens, dass wir Gott als Geber und letztlich auch Besitzer des Lebens sehen. Daher sollten wir als Menschen auch nicht diejenigen sein, die dem Leben selbst ein Ende setzen. Einfach schlicht aus Respekt und Ehrfurcht vor dem Schöpfer des Lebens.»
Trotzdem gibt es immer wieder Menschen, sie sich aufgrund eines grossen Leidensdrucks bei einer Sterbehilfeorganisation melden. «Ich stelle nicht in Abrede, dass es natürlich Lebenssituationen gibt, die ganz schwierig und schlimm sind. Wo auch ich nicht davor gefeit bin, den Lebenswert oder den Lebenssinn nicht mehr zu sehen. Trotzdem denken wir, dass das Leben, wie es uns Gott schenkt, in sich eine Würde hat, die nicht abhängig ist von den Lebensumständen und die wir auch nicht verlieren, wenn wir im tiefsten Leiden sind», sagt Baumann. Die SEA glaubt, dass wir auch in den dunkelsten Stunden von Gott getragen werden.
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