Von Bensch Sager
Der Maler Diego Velázquez (1599–1660) stammte aus ärmlichen Verhältnissen und war einer der wenigen, die dank ihrem Talent den sozialen Aufstieg ins spanische Königshaus schafften. Er gilt als der Porträtmaler des Barocks schlechthin.
Das Gemälde «Küchenmädchen beim Abendmahl in Emmaus» ist eher dunkel gehalten. Im Vordergrund ist ein Küchenmädchen zu sehen, das mit dem Abwaschen beschäftigt ist. Offensichtlich haben Gäste vorher gegessen und sie hat deren Geschirr abgeräumt.
Das Bild wurde über die Jahrhunderte hinweg immer wieder verkauft und gekauft. Verschiedene Besitzer machten sich daran zu schaffen und veränderten es nach ihren Vorstellungen.
Erst 1933, also über 300 Jahre später, wurde bei einer Restauration in der linken oberen Ecke etwas entdeckt: nämlich der auferstandene Jesus mit den Jüngern von Emmaus.
300 Jahre lang war Jesus aus dem Bild ausradiert. Als Motiv war nur der Abwasch zu sehen. Dieses Beispiel zeigt: Manchmal sehen wir in unserer Optik nur den Abwasch. Dann geht es darum, Jesus wieder ins Bild zu restaurieren.